Der Clown auf dem Schockvember Plakat hat mich in meiner Internet-Bubble lange und oft angegrinst. Die Bands, die eingeladen wurden, entsprechen meinem Musikgeschmack, lediglich 40 Minuten Fahrt bis nach Remchingen, alles gute Gründe diese Veranstaltung zu besuchen. So sollte es dann auch sein am Abend des 18. November. Pünktlich vor Ort, das Fotobändchen schnell organisiert (Danke Harry), von mir aus konnte es losgehen. Die eigentliche Halle war noch geschlossen, man hörte, dass der Soundcheck noch nicht ganz abgeschlossen war. Kurz vor 18 Uhr öffnete man die Halle und Alle Hackbar legten unmittelbar danach los. Die Halle war halbvoll, so habe ich es im Vorfeld auch vermutet. Mittlerweile habe ich ein sehr gutes Gefühl, wie voll die Veranstaltungen am Abend werden.
Nach anfänglichen kleinen Soundproblemen schmetterten Alle Hackbar eine Stunde lang ihr Heavy-Rock-N-Rock Set ins anwesende Publikum. Der Sound war für mich persönlich nicht optimal. Ich bin kein Soundtechniker, aber ein guter Klang lebt von bewussten Reflektionen in der Halle und Absorption vom Publikum. Da die Halle nicht voll war, war es ein sehr „schalliger“ Sound, zum Teil konnte ich die Ansagen der Band nicht verstehen. Egal, ein fettes Brett war es dennoch, den Zuschauern hat es (glaube ich) gefallen. Kurze Umbaupause und die „Urgesteine“ Crematory betraten die Bühne. Diese Band hat mich in meiner Jungend begleitet, Songs wie Shadows of Mine oder Tears of Time liefen Mitte der 90ziger auf und ab in meinem kleinen mit Metalpostern behangenem Kinderzimmer. 30 Jahre später bin ich weiterhin Metallfan und die Band gibt es immer noch. Die Halle war etwas voller, der Sound fetter und direkter, so macht harte Musik Spaß. Schöner Auftritt, gute Mischung aus alten und neuen Songs. Ich denke, ein würdiger Konzertabschluss 2023 für Crematory.
Direkt nach dem Auftritt von Crematory wurde ein großes Megaherz Banner vor der Bühne hochgezogen, dahinter wurde fleißig umgebaut für den Headliner des Abends. Nach kurzem Intro fiel der Vorhang und Megaherz begannen auch ihren letzten Auftritt im Jahr 2023. Ähnlich wie Oomph! diese Woche, habe ich auch diese Band immer mal wieder gehört, aber nie intensiv verfolgt. Wie sich an dem Abend herausstellte, habe ich da wohl was verpasst die letzten Jahre. Der Auftritt war intensiv, satter Sound, gute Bühnenpräsenz des Frontgespanns an Gesang und Gitarre, das Publikum ging teilweise gut mit, die Stimmung war super. Wenn die Halle Miststück lauthals schreit oder sich Mädels bei Engelsgesicht in den Armen liegen, das ist das, was Livemusik ausmacht. Mich begeistert das immer wieder aufs Neue.
Insgesamt ein super Abend, auch wenn die Bands und die Veranstaltung an sich ein paar mehr Zuschauer verdient hätten. 2024 wird der Schockvember wieder stattfinden, mal sehen, welche Bands dann die Kulturhalle Remchingen zum Beben bringen.