Nach einer Woche Konzertpause standen wieder zwei Konzerte auf dem Plan. Eins davon NH3 und Astronuts in der Kreativfabrik Wiesbaden. Wie bei Talco vor geraumer Zeit quartierten wir uns wieder im nahegelegene B&B Hotel ein, drei Minuten Fußweg entfernt. Wir kamen so kurz vor 20:30 Uhr in der Kreativfabrik an, leider fanden an dem Abend nur wenige Zuschauer den Weg nach Wiesbaden, ich denke es waren maximal 30 Zuschauer in dieser kleinen aber feinen Location.
Den Abend eröffneten Astronuts aus Mannheim. Pünktlich 20:30 Uhr legte das Quartett los, leider vor fast keinem Publikum. Die Jungs nahmen es locker und machten ein paar lustige Ansagen mit Anspielung über die wenigen Zuschauer. Anyway, die Jungs haben es durchgezogen, insgesamt ein solider Auftritt, melodischer Punkrock, ordentlich vorgetragen, guter Opener für NH3. Der Abend wird sicherlich nicht in bleibender Erinnerung bei der Band bleiben, aber sie konnten sich, einen, wenn auch kleinem Publikum präsentieren. Für ein paar Spotify-Streams oder YouTube Aufrufe dürfte es gereicht haben. Wenn noch 20 Euro für Benzingeld hängengeblieben sind, dann ist das schon ok. That’s Punkrock!
Nach kurzer Umbaupause ging es nahtlos weiter mit NH3. Vom ersten Ton an war Energie auf der Bühne, vor der Bühne wurde fleißig rumgezappelt, von hinten betrachtet sah es sogar gut besucht aus. Die Ska- und Punk-Rhythmen sind treibend, abwechslungsreich, tanzbar und animierten von Song zu Song ein paar Leute mehr mitzutanzen. Am Ende durfte ein Teil des Publikums auf die Bühne und die Party ging dort zu Ende. Schade, großartige Band, energischer Auftritt, dennoch sind solche Art von Veranstaltungen dann doch immer wieder schlecht besucht. Veranstalter und Bands haben durchaus mehr zahlende Zuschauer verdient.
Trotz Werbung online und offline, trotz „Partnerschaften“ mit größeren Magazinen, trotz einer eigentlich recht guten Szene, finden zu oft, zu wenig Zuschauer den Weg in die Clubs dieser Republik. Für mich unverständlich, die Diskrepanz ist einfach zu groß. An einer Stelle werden Hallen und Arenen gefüllt und Eintrittspreise bewegen sich ab 50 Euro aufwärts, an anderer Stelle dann wieder kaum Zuschauer, trotz nur 15 Euro Eintritt und eigentlich guter Livemusik Atmosphäre. Vielleicht liegt es auch an meiner Liebe zur Subkultur und zu kleinen Clubkonzerten … verstehen werde ich dies aber nicht. Für mich wieder ein feiner Abend „in den Büchern“ und ein Konzert mehr hin zu meinem Ziel 1000 besuchte Konzerte.
