Jeder eingefleischte Metal Fan kennt ihn, den Dokumentationsfilm „Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft“. Auch wenn Anvil schon seit den frühen 80iger Jahren Musik machen, der große Erfolg blieb aus. All das zeigt diese sehr sehenswerte Doku. Dennoch war es gerade dieser Film, der die Band noch berühmter machte. Auch ich habe diesen Film gesehen, auch ich habe jede einzelne Sekunde mitgefühlt, auch ich habe danach eine zeitlang vermehrt Songs von Anvil gehört.

Wie oft vor und während Corona stand dieses Konzert in Stuttgart in meinem Kalender, wie oft wurde es verschoben, umso größer war jetzt die Freude, diese Band endlich live Im Wizemann sehen zu können. Der Club war zu einem Drittel gefüllt, das war das, was ich auch erwartet habe. Anwesend waren junge und alte Metalheads, alle freudig wartend auf diese Kultband aus Kanada.

Den Abend jedoch eröffneten erstmal Grey Attack. Die (etwas älteren) Herren auf der Bühne waren nicht schlecht. Ein paar ordentliche Riffs, Hardrock, eine Brise Metal, solides Anheizen der anwesenden Meute für Anvil.

Kurze Umbaupause und Anvil enterten die Bühne des Wizemann. Schon beim ersten Song zog es Lips (Sänger bei Anvil) direkt ins Publikum vor die Bühne. Das war der Icebreaker für den Rest des Abends. Auch wenn Anvil schon seit zwei Monaten auf Tour sind, merkte man dem Trio keinen merklichen Verschleiß an. Die Show war klasse, es gab Interaktion mit dem Publikum, der Sound war fett, das Licht war top. Alles, was ein schöner Konzertabend benötigt. So wie Lips den Abend begonnen hatte, so ließ er ihn auch enden … während des letzten Songs im Publikum vor der Bühne. Die Zugabe war dann direkt fleißiges Fotografieren mit den Fans, Dank und Lob wurde ausgesprochen … mit Smalltalk und Schulterklopfen endete ein sehr kurzweiliger Abend im Wizemann. Ich persönlich hoffe, dass Anvil bald wieder in die Nähe oder direkt nach Stuttgart kommen, ich wäre auf jeden Fall wieder dabei!