Mit Garden of Delight verbinde ich unzählige schöne Erinnerungen, gerade meine Zeit in Nordhessen und die vielen Konzerte sind in bester Erinnerung. Auch viele unvergessliche Abende im Biddy Earlys Irish Pub in Stuttgart habe ich noch gut vor meinem geistigen Auge. So oft wie in der Vergangenheit gehe ich nicht mehr zu Garden of Delight Konzerten, aber es war mal wieder Zeit für einen Abend im Irish Pub. Fünf Euro Eintritt, volle Hütte, alles unverändert, ich fühlte mich gleich wieder wie in alten Zeiten. Natürlich kommen in einen Irish Pub nur wenige Menschen, um eine bestimmte Band zu sehen, so auch an diesem Abend. Wir hatten eine Sitzgelegenheit direkt neben der kleinen Bühne, diesen haben wir an dem Abend auch nicht mehr hergegeben.
Garden of Delight spielten 3 Sets, auch das alles wie in der Vergangenheit. Leider besteht Garden of Delight aktuell nur als drei Musikern, das hat die Musik ein stückweit verändert. Waren es früher fünf Musiker, so gibt es heute nur noch Gesang/Gitarre, Geige und Drums. Auch die Auswahl der Songs und die Art der Darbietung hat sich ein wenig gewandelt. Es werden nicht mehr nur keltisch/folkige Lieder gespielt, auch aktuelle Pop- und Rocksongs befinden sich im aktuellen Programm. Das Ganze hat auch einen eher elektrischen und sehr cleanen Klang bekommen. Die Songauswahl war gut, einige so beliebte Klassiker, aber auch neue Songs wurden gespielt. Die Stimmung war gut, die Zuschauer wurden zum Mitsingen animiert, einige tanzten auch ein wenig vor der kleinen Bühne. Mein Eindruck war, dass es „früher“ mehr abging, aber das kann an meinen stark romantisierten Erinnerungen liegen.
In der Pause hatten wir ein kleines Gespräch mit Sänger Michael Jung, wir diskutierten und philosophierten ein wenig über die Veränderungen durch Spotify & Co. und die allgemeine wirtschaftliche Situation in der Musikindustrie. Ich denke, Veränderungen und Anpassungen an ein verändertes Arbeitsumfeld als Musiker müssen sein, dies erklärt auch den Wandel von einer 5-Mann Band hin zu einer 3-Mann Band. Über dieses Thema könnte ich noch viel länger diskutieren, wirklich interessant die Perspektive eines Berufsmusikers zu hören.
Der Abend ging dann nach ein paar Zugaben so gegen 0:30 Uhr zu Ende, insgesamt ein netter Abend. Für mich als „alter Fan“ hat das Ganze nicht mehr ganz so den Charme früherer Tage versprüht, aber dennoch hat es mir gefallen. Ein Großteil der Songs gefällt mir weiterhin, lachende Menschen zu sehen sowieso, hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Und da in diesem 25-jährigen Jubiläumsjahr auch wieder ein paar Konzerte mit voller Bandbesetzung stattfinden sollen, wird der Abend im Biddy Earlys nicht der letzte in 2023 gewesen sein. Schauen wir mal, was da noch so kommt in den nächsten 12 Monaten!
P.S. Das Licht war extrem schlecht zum Fotografieren!