Strike Anywhere und Roughneck Riot, das Ganze unmittelbar vor der eigenen Haustür, da fällt die Entscheidung leicht, ob ich auf das Konzert fahre. Jugendhaus West in Stuttgart, so oft war ich da noch nicht, also – auf geht es direkt vom Büro Richtung Stuttgart. Das Konzert war bis auf 24 Tickets ausverkauft, der kleine Konzertraum des JuHa West sollte also proppenvoll sein. Geplant war ein kleines Bandshooting mit The Roughneck Riot, dies hat leider nicht geklappt. Der Drummer von Strike Anywhere hatte sich den Arm gebrochen, das Konzert tags zuvor in Wiesbaden fiel dadurch ins Wasser, ein Ersatzdrummer wurde aber schnell gefunden. John Dempsey, seines Zeichens Drummer bei The Roughneck Riot sprang an diesem Abend ein, es musste also noch geprobt werden, daher war keine Zeit für ein kleines Shooting. Anyway, so erfahren bin ich in dem Genre eh nicht, daher alles verkraftbar.
Die Stimmung vor und nach dem Konzert fand ich persönlich extrem cool. Vor dem JuHa versammelten sich etliche Zuschauer, innen spielte ein Vater mit seinem Kind Tischkicker, alles sehr entspannt. So mag ich es, da muss der „alte Mann“ erst in ein Jugendhaus kommen, um dieses Gefühl zu haben. Vor dem Konzert noch etwas Small Talk von den Jungs von The Roughneck Riot, pünktlich 20:15 Uhr erklang der erste Ton und The Roughneck Riot legten los. Ich persönlich mag die Energie, die diese Band auf der Bühne hat und vom Highspeed Banjo- und Mandolinespiel bin ich immer wieder begeistert. Vor der Bühne war etwas Platz, aber mit etwas animierendem Zutun der Band wurde der leere Bereich während des Auftritts kleiner und kleiner. Ich glaube, dass nicht viele diese Band kannten, der „gemeinen Punk“ dürfte auch nicht jeden Tag mit Folkinstrumente konfrontiert werden. Zum Ende hin war aber etwas Bewegung vor der Bühne, ich denke ein angemessener Opener für Strike Anywhere.
Kurze Umbaupause, kurz Luft schnappen, kurz abkühlen und Strike Anywhere legten mit ihrem Set los. Anfänglich noch mit ihrem einhändigen Drummer, die Songs waren eher ruhiger und langsamer Natur. Zur Hälfte wurde der Drummer getauscht und der schnellere und härtere Part der Show begann. Von da an, war kein Halten mehr im Publikum. Es war sauwarm, es war eng, es wurde ordentlich gepogt und mitgesungen, die Energie im Raum war perfekt. Zuschauer und Band hatten sichtlich Spaß, so wie es an einem Mittwochabend sein soll (oder wie an jedem anderen Tag). Eine Zugabe gab es nicht, nach dem letzten Ton kämpfte sich die Band direkt durchs Publikum nach außen, sicherlich um auch erstmal wieder zu Atem zu kommen. Der Merchstand war danach sehr gut besucht und es ging das ein oder andere Shirt über den Merchtisch. Nochmal kurz Smalltalk mit Roughneck Riot und ab ging es nach Hause. Super Abend, super Bands, super entspannte Atmosphäre. Eins meiner Highlights in diesem Jahr.