Wie so viele Veranstaltungen war auch Made in Ireland Opfer der vergangenen Jahre uns musste diverse Male verschoben werden. Jetzt Ende April 2023 war es endlich so weit und die Sause konnte steigen. Ort der Veranstaltung die Ratiopharm Arena in Neu-Ulm, eine ziemliche große Location für solche Art von Musik fernab des kommerziellen Mainstreams. Glücklicherweise war die Veranstaltung ganz gut besucht. Gut, es hätten noch mehr Leute in die Halle gepasst, aber meine Befürchtung von großer Leere war ein stückweit umsonst.

Ich als jahrelanger Folkpunk, Celtic Punk, Irish Folk Punk Fan fand das Line Up perfekt. Los ging es mit dem Gavin Carpenter Duo, zwei Männer, allein auf der großen Bühne. Gesang, Gitarre und eine Cajon, das war alles, um den anwesenden Zuschauern Geschmack auf den Rest des Abends zu machen. Mir persönlich hat diese Stunde Folkmusik richtig gut gefallen und da war ich mit Sicherheit nicht allein. Die Leute haben etwas mitgesungen und mitgeklatscht, Gavin Carpenter hat mit seiner dezenten, überhaupt nicht aufdringlichen Art das anwesende Publikum musikalisch mit auf die grüne Insel genommen und sah dabei in seinem feinen Anzug auch noch sehr gut aus. Guter Opener für so einen Abend.

Wie immer, kurze Umbaupause, die Leute konnten sich mit Getränken versorgen und schon stürmten Happy Ol‘ McWeasel die Bühne in der Ratiopharm Arena. Mich verbindet mit der Band eine lange Historie – ich ihre Alben damals für celtic-rock.de rezensiert, bin Fan der Anfangstage dieser Band und habe auch noch diverse Shirts in meinem Schrank, die mir mittlerweile drei Nummern zu klein sein dürften. Auch wenn ich sie noch nicht so oft live gesehen habe, so gehören sie mit zu meinem Lieblingsbands. Auf der Bühne zündeten sie wieder ein Feuerwerk, die Energie und die unterschiedlichen Charakter in der Band faszinieren mich. Der eine ein Energiebündel, andere wiederum wirken fast schon schüchtern und zurückhaltend … allerdings wirkt das Ganze sehr harmonisch. So eine weite Fahrt von Slowenien aus sollte sich lohnen, finanziell kann ich es nicht beurteilen, musikalisch dürfte es sich gelohnt haben – den ein oder anderen neuen Fan durften sich die Jungs wieder erspielt haben. So schnell der Auftritt begonnen hatte, so schnell war auch wieder vorbei, leider ohne eine letzte Zugabe.

Hauptact an dem Abend waren The O’Reillys and the Paddyhats. Diese Band gehört mittlerweile zu den großen der Szene, gerade in Deutschland und den Nachbarländern haben sie sich durch Fleiß und Ausdauer eine große Anhängerschaft erspielt. Im Publikum sah man viele Shirts dieser Band, auch am Merchstand herrschte schon vor dem Auftritt reges Treiben. Auf der Bühne sind die Jungs und das Mädel Profis. Die Show ist routiniert, super Lichtshow, viel Interaktion mit dem Publikum, der Sound ist fett, was willst du mehr Folkpunkherz? Auch bei dieser Band fasziniert mich die Bandgeschichte. Habe ich vor sehr vielen Jahren noch die erste The O’Reillys EP rezensiert, so ist aus den zwei Musikern Ende der 2010’er Jahre eine gestandene und aus der Szene nicht mehr weg zu denkende Truppe geworden. Auch in der Ratiopharm Arena haben sie wieder überzeugt, aber das ist mittlerweile schon die Erwartungshaltung an eine Band dieses Kalibers. Vor der Bühne ging es teilweise gut ab, nicht immer zur Freude aller. Kuriosum an dem Abend war, als eine Reinigungskraft während des Konzertes im Moshpit den Boden geputzt hat, das hatte ich bis dato auch noch nicht erlebt.

Insgesamt war Made in Ireland eine gelungende Veranstaltung. Trotz der Anzahl der Zuschauer, war die Ratiopharm Arena vielleicht eine Nummer zu groß, dennoch sage ich Danke an die Veranstalter, so eine Veranstaltung auf die Bühne zu stellen. Ein richtig großer Dank geht an Sarah von der Ratiopharm Arena, ich habe selten so eine sympathische und fürsorgliche Ansprechpartnerin erlebt, es war mir eine Freude dich an dem Abend kennengelernt zu haben. Danke für den Support vor und während der Veranstaltung. Alles in Allem ein lang und oft geplanter und endlich geschaffter Konzertabend!