Nach einem tollen Vorabend in Bern zog es uns einen Tag später weiter nach Lenzburg. Diesmal sollte alles eine Nummer kleiner sein. Ich persönlich mag kleine Locations, die intime Atmosphäre und die Nähe zwischen Bands und Publikum. Dank Andy von Troubadour Events, den wir noch von den Pirates of the Hallwilersee kennen, kamen wir in das ausverkaufte Konzert in der Baronessa. Andy ist ein großer Supporter der Live (Folk)Punk Szene, veranstaltet schon lange und immer wieder, kleine, aber feine Konzertabende. Für die Gästeliste und deinen unermüdlichen Einsatz ein großes Dankeschön an dieser Stelle.
Bands diesmal, Uncle Bard and the Dirty Bastards aus Italien und Chicken Reloaded aus der Schweiz. Wir waren pünktlich in der Baronessa (auch diesmal wieder fußläufig erreichbar vom Hotel aus), der kleine Raum war schon gut gefüllt. Von außen eher unscheinbar, innen eine fast ebenerdige Bühne, eine Bar im Eingangsbereich, flache Decke, Holzfußboden – richtig gemütlicher Laden.
Den Abend eröffneten Chicken Reloaded, für mich eine unbekannte Band. Was mich erwarten würde wusste ich nicht, wurde aber schnell positiv überrascht. Richtig geile Mucke. Wie hieß es in der Ankündigung zu dem Abend so treffend? 110% Punk’n’roll – serviert von der Hühnergang aus BNC (Biel/Bienne) Switzerland! Die Jungs wissen wie ein Abriss gefeiert wird und werden Euch auf die richtige Betriebstemperatur bringen! Die Beschreibung trifft es ganz gut. Punkrock ist manchmal zu einfach, es wird geknüppelt und es fehlt mitunter an Melodie und Abwechslung. Chicken Reloaded boten genau das in ihren Songs, Punkrock mit Rhythmus und Melodie, alles mit der notwendigen Härte und Punk Rock Attitude. Feiner Auftritt!
Die Umbaupause war recht lang, Zeit für ein Bierchen oder zwei. Nach dem es kurz zuvor noch punkig war, wurde es jetzt optisch elegant auf der Bühne. Viele hübsche und gut gekleidete Männer, so kennt man Uncle Bard and the Dirty Bastard. Kurzes Intro und es ging ab. Die Zuschauer legten vom ersten Ton an ordentlich los, es wurde getanzt, gerudert, laut mitgesungen, alles sehr diszipliniert, aber mit dem notwendigen Maß an Eskalation. Die Band stand schnell ohne Hemden da, die Tattoos kamen zum Vorschein und es wurde heiß in der Baronessa. Die Scheiben beschlugen schnell, was manche nicht davon abhielt die alten Fenster mal kurz abzubauen. Das Publikum wurde mit eingebunden, Andy wurde auf der Bühne gefeiert und durfte (wenn anfänglich auch widerwillig) auch crowdsurfen. Richtig geiler Auftritt – das ist das, was Livemusik ausmacht. Vier geplante Zugaben, noch 1-2 weitere Songs und gegen Mitternacht war diese Party zu Ende. Wenn ihr mal in der Schweiz seid, haltet die Augen auf, vielleicht findet gerade eine Folkpunk Party in Lenzburg statt. Vorbeikommen und Spaß haben, das wäre meine abschließende Empfehlung! Wir kommen auf jeden Fall wieder!
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